Wir Trimbserinnen und Trimbser begrüßen Sie.
Herzlich Willkommen auf dem Trimbser „ Nette - Schiefer - Traumpfad „!
Der Trimbser Traumpfad liegt vor Ihnen und das erwartet Sie:
Durch die idyllische Flusslandschaft der Nette geht es auf schmalen Pfaden vorbei an schroffen Felsen und Schieferklippen. Einblicke in den Schieferabbau und Weinanbau, grandiose Ausblicke und Abenteuer im Tunnel einer ehemaligen Bahntrasse.
Höhepunkte: Naturschutzgebiet Nettetal, Trimbser Schweiz, Panoramablick Mühlenberg und Burberg, Schieferstollen und Schiefergruben.
durch Landrat Dr. Alexander Saftig, den damaligen Ortsbürgermeister Karl Willi Grom und die damalige Verbandsbürgermeisterin Anette Moesta.
Der Schieferabbau in Trimbs
Die Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges reichen bis in unsere Region. Dach- und Wandschiefer lagern in den Vorkommen rund um Trimbs. Der Schieferabbau prägte den Ort und seine Bewohner fast zwei Jahrhunderte lang. Die mühsam aus den Stollen gebrochenen Blöcke und Platten wurden vor allem für Mauern und Häuser verwendet. Noch heute sind einige dieser Häuser im Ort zu sehen.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Koblenz gab es früher in Trimbs 37 Kleinst- oder Familienbetriebe. Die große Zahl rührte daher, dass die Eigentümer und Pächter ohne besondere Vorschriften nach Bodenschätzen suchen durften. Später wurden Schürfrechte nur noch mit bergrechtlicher Genehmigung vergeben. Für viele Großfamilien (10 und mehr Kinder) war das Naturgeschenk Schiefer eine Bereicherung zur Aufbesserung des Lebensunterhaltes. Die Stollen waren meist über Treppen zugänglich und so angelegt, dass kein Grundwasser eindringen konnte (oberhalb über der Talsohle der Nette). Die vorgefundenen Schiefervorkommen, die so genannten Richten, wurden in Kammern (ca. 6 m breit und 5 m hoch) in mühevoller Arbeit abgebaut.
Die ganze Familie half mit. Stollen graben, Schutt wegräumen, Steine schleppen, Schiefer bearbeiten. Frauen und Mädchen trugen den "Schabernack" (ein ausgestopftes Kissen) auf dem Rücken, der den Druck des schweren Erdkorbes milderte.
Männer und Burschen schleppten die schweren Blöcke auf ihren schmerzenden Schultern ans Tageslicht. Vor dem Stollen wurden die Blöcke in sogenannten Spalthütten zu Dachschiefer verarbeitet. Mit Beginn der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts schlossen sich die Arbeiter zu kleinen Betrieben zusammen. Doch auch gemeinsam konnten sie mit der rasanten Entwicklung nicht lange Schritt halten. Nur wenige bauten bis in die 20er Jahre Schiefer ab und verarbeiteten ihn. Die steigende Nachfrage nach Dachschiefer und die Entwicklung der Dampfmaschine ermöglichten es den Betreibern nun, immer größere und tiefere Schiefergruben zu betreiben. Von den damaligen Kleinbetrieben blieben 4 größere Gruben übrig.
Diese waren die Grube „Wilbert“ in Trimbs.
Name im Volksmund - Fritze Kaul - gehörte zur Firmengruppe Rathscheck Schiefer Mayen Bis etwa zur Jahrhundertwende Grube „Pauline“. Förderschacht mit 6 Stollen, ca. 180 m tief. Aus wirtschaftlichen Gründen 1974 stillgelegt.
Grube „Margareta“ in Nettesürsch
Name im Volksmund - De Kellbach - Firmengruppe Rathscheck Schiefer Mayen Ab 1870 Schieferabbau durch Stollen und Schrägschacht. 1928 Errichtung des heute noch erhaltenen Schachtgerüstes. 1975 Abteufen des Schachtes bis zur 7. Sohle auf 220 m. 1994 Bau des weltweit ersten Serpentinentunnels als Hauptförderstrecke. 2011 Verkauf des alten und nicht mehr betriebsnotwendigen Grubengebäudes Margaret.
Bergwerk „Mosellaschacht“ in Mayen - Hausen
Im Volksmund "Hoorse Loch" genannt - Ab 1860 Stollenbetrieb parallel zur Grube Barbara am Südwesthang des Trimbser Berges. 1893 Schachtgerüst mit Fördermaschine. Die Grube Mosellaschacht war mit 300 m und 10 Sohlen bis zu ihrer Stilllegung 1984 die tiefste Deutschlands.
Eine Sensation war die 1906 errichtete „Et Elektrisch“ zur eigenen Stromversorgung der Grube Margareta. Eine Zwillingsturbine mit Generator, angetrieben von Wasser aus der Nette, lieferte den Strom für den gesamten Grubenbetrieb. Diese Anlage war noch bis in die 60er Jahre in Betrieb.
Grube Katzenberg in Mayen
Sitz der Firmengruppe Rathscheck Schiefer. Stadt Mayen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Schieferabbau in Pachtverträgen aus den Jahren 1362 und 1408. 1870 wurde die maschinelle Schachtförderung eingeführt. Ursprünglich gab es 3 getrennte Tiefbaue (Katzenberg, Reiff und Glückauf), die ab der 4. Sohle zu einem Verbund zusammengefasst wurden. Der heutige Hauptförderschacht wurde 1959 in Betrieb genommen. Heute wird bereits auf der 10. Sohle (354 m) geteuft. Die 9. Sohle liegt mit 300 m bereits unter dem Meeresspiegel.
Der Bergmannsgruß „Glück auf“ und ein Gebet zur „Heiligen Barbara“ (Schutzpatronin der Bergleute) signalisierten den Schichtbeginn vor der Einfahrt in den Schacht. Sie horchten auf und erschraken, wenn es im Gewölbe zu knistern schien. Der größte Feind der Bergleute war jedoch das Einatmen des gesundheitsschädlichen Schieferstaubs. Die daraus resultierende Krankheit (Silikose) führte zu früher Invalidität und oft auch zum frühen Tod. Auch Frauen und Kinder mussten mithelfen, indem sie täglich das Mittagessen zu den Gruben trugen. In drei Richtungen sah man die „Suppenträger“ mit dem „Henkelmann“ in der Hand zu den Gruben „Margareta“, „Wilbert“ und „Mosellaschacht“ ziehen.
Mit der Verlegung der Eisenbahnlinie von Mayen nach Polch im Jahre 1905 ergaben sich für die Gruben „Mosellaschacht“ und „Margareta“ günstige Transportmöglichkeiten.
In den beiden Kriegen des letzten Jahrhunderts dienten die Stollen und Kammern der Bevölkerung als Schutzräume (Bunker) bei Luftangriffen.
Die Entwässerung der vier Gruben erfolgte durch Einleitung in die Nette. Das Wasser der Grube „Wilbert“ floss jahrzehntelang durch eine ausgebaute Rinne in der Hauptstraße zur Nette. Das sogenannte „Kauleflössje“ Nicht unerwähnt bleiben soll das Hochfest der Bergleute. Jedes Jahr am 4. Dezember feierte man den „Barbaratag“. Mit einem Gottesdienst in der Dorfkirche zu Ehren der heiligen Barbara begann der Feiertag. Als sichtbares Zeichen der Verbundenheit befindet sich heute noch eine Barbarafigur in der Kirche St. Peter und Paul in Trimbs. Die Bezeichnung „Moselschiefer“ stammt aus dem 17. Jahrhundert. Früher, vor Einführung der Eisenbahn, wurde der Schiefer aus der Region an die Mosel transportiert und verschifft. Inzwischen hat sich der Begriff „Moselschiefer“ zu einem Qualitätsbegriff entwickelt und darf nur noch für ausgewählte Gruben verwendet werden. Die Dachschiefergrube „Katzenberg“ ist auch heute noch die größte und modernste produzierende Schiefergrube Europas.
Beginn der Wanderung durch das Nettetal Richtung Welling